Informationen zu Vortrag und Referenten
Worum es geht:
Die postfaktische Praxis droht uns mit der Wahrheit auch der geschichtlichen Tatsachen zu berauben – Tatsachen, aus denen gerade die Deutschen so gerne Lehren für die Gegenwart ziehen. Doch ist der Mensch überhaupt in der Lage, aus der Geschichte zu lernen? Wie konstituiert sich historische Wahrheit? Gibt es ein unumstößliches Veto geschichtlicher Fakten? Anhand anschaulicher Beispiele gehrt der Vortrag den Konstruktionsbedingungen historischer Wahrheit nach. Er wird zeigen, dass die Geschichtswissenschaft schon seit Langem ein gebrochenes Verhältnis zu den Tatsachen pflegt. Und er versucht abschließend, das Phänomen postfaktischer Erfahrung zu historisieren.
Zum Referenten:
Dr. Karl Borromäus Murr M.A, Studium der Mittelalterlichen Geschichte, Bayerischen Landesgeschichte, Neueren Geschichte, Philosophie und Ethnologie an der Münchner Hochschule für Philosophie, der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), der Oxford University, der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und der Harvard University. Von 2005 bis 2008 Wissenschaftlicher Mitarbeiter; seit 2009 Direktor des Staatlichen Textil- und Industriemuseums Augsburg (tim). Seit 2012 Mitglied im Pool of Experts, seit 2013 Chairman der Preisjury und seit 2015 Board Member der European Museum Academy. Seit 2005 Lehrbeauftragter der LMU und der Universität Augsburg; seit 2015 Gastdozent der Libera università di lingue e comunicazione IULM Mailand. Zahlreiche Publikationen zur deutschen Erinnerungsgeschichte, Kultur- Sozial- und Globalgeschichte sowie zur Museologie.